Sales and operations Planning
Sales and operations Planning (S&OP) – „The missing Link“
Definition:
S&OP ist vereinfacht ausgedrückt, die Abstimmung von Bedarf (Demand) und Angebot (Supply) innerhalb des Prozesses der Leistungserstellung und Leistungsverwertung.
Dabei geht es darum, die operativen Teilpläne (Beschaffung, Produktion, Vertrieb) so aufeinander abzustimmen, dass keine Engpässe entstehen und darüber hinaus mit minimalen Kosten die definierten Serviceziele für den Kunden erreicht werden. Dabei müssen Engpässe so rechtzeitig erkannt werden, dass diese mit geeigneten Maßnahmen verhindert werden können.
Problem:
Die Praxis der Unternehmensplanung und Steuerung ist heute mit einer zunehmenden Volatilität der Märkte konfrontiert d.h. starke Schwankungen von Kaufgewohnheiten, Nachfragemengen, Preisen etc. sind heute eher die Regel als die Ausnahme. Unternehmen müssen daher in kürzeren Zeitabstände flexibel auf geänderte Anforderungen reagieren können und dabei auch die ökonomischen und finanziellen Konsequenzen dieser Veränderungen jederzeit abschätzen können.
Die meisten Unternehmen sind hierauf nur unzureichend bzw. überhaupt nicht vorbereitet. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Es herrscht i.d.R. eine Trennung zwischen den monetären Teilplänen (Ergebnis-, Liquiditäts-, Finanz- und Bilanzplanung) und den quantitativen Teilplänen mit ihren inhaltlichen und zeitlichen Interdependenzen. Im Rahmen des S&OP werden Lieferbereitschaft/-zuverlässigkeit, minimale Bestände an Rohstoffen, WIP und Fertigerzeugnissen, kurze Durchlaufzeiten, hohe und gleichmäßige Kapazitätsauslastung, minimale Produktions- und Logistikkosten angestrebt. Diese Zielsetzungen stehen zum Teil miteinander im Konflikt und können niemals gleichzeitig erreicht werden. Die ökonomischen Konsequenzen von veränderten Auftragsreihenfolgen, Produktionsgeschwindigkeiten, Lagerschwankungen, Kapazitätsauslastungen etc. werden entweder überhaupt nicht oder nur mit zu großem zeitlichen Abstand sichtbar gemacht.
Der aktuelle Zustand, kurzfristig prognostizierte Veränderungen und die „Schwingungen“ des Produktionssystems sind sowohl im Hinblick auf die Ertragssituation als auch auf die Liquiditätssituation von großer Bedeutung. Es mangelt aber an geeigneten Werkzeugen, um diese Veränderungen auch in der Finanzsphäre des Unternehmens ohne Zeitverzug darzustellen.
Die Erstellung der operativen Teilpläne in der monetären Sphäre ist meist auf den Absatzprozess ausgerichtet d.h. sowohl im Hinblick auf die zeitliche Verteilung der Produktionskosten als auch im Hinblick auf den geplanten Liquiditätsbedarf wird ein voll synchronisierter Produktions- und Absatzverlauf unterstellt. Dies ist jedoch in mehrfacher Hinsicht problematisch:
- Die zeitliche Verteilung der Produktionsmengen ist nicht kostenneutral
- Bestandsveränderungen sind nicht kostenneutral, da Fixkostenanteile aktiviert (Bestandserhöhung) bzw. aufgelöst (Bestandsminderung) werden
- Produktionsbeginn, Fertigstellung und Auslieferung fallen zeitlich nicht zusammen, wie in der Erfolgsplanung unterstellt
- Ergebnis und Liquidität werden wesentlich von der konkreten Produktionsdurchführung bestimmt.
- Die auf Absatzmengenbasis geplanten Ergebnisse, Kostenverläufe und Liquiditätsbedarfe sind schon durch die fehlende Berücksichtigung der zeitlichen und sachlichen Wechselwirkungen der Produktion von vornherein mit mehr oder weniger gravierenden Fehlern behaftet.
Die operative Unternehmensplanung ist immer noch ein jährlich wiederkehrendes „Ritual“, wobei die Pläne häufig schon im Zeitpunkt der Fertigstellung überholt sind und damit zur Steuerung veraltet und damit unbrauchbar sind.
Lösung:
Häufig wird von Beratern und auch Praktikern vorgeschlagen, diese Probleme durch „strukturierte“ monatliche SOP – Meetings zu lösen und dabei zunehmend von den eintretenden Lerneffekten zu profitieren. Solche Sitzungen und der konstruktive und bereichsübergreifende Austausch sind sicher wichtig und sinnvoll. Allerdings werden sich die beschriebenen Probleme mit Sicherheit nicht durch regelmäßige Sitzungen lösen lassen. Es muss im Gegenteil das Ziel sein, dass solche Meetings durch ein Höchstmaß an integrierten Systemen weitgehend überflüssig werden. Viele Sitzungen mit vielen Leuten sind immer ein untrügliches Zeichen für mangelhafte Organisation.
Die beschriebenen Probleme können nur gelöst werden, wenn „beide Welten“ also die Planung der Mengen und Zeiten (Beschaffungs-, Produktions-, Absatz-, Bestandsmengen, Durchlaufzeiten, Vorlaufzeiten, Kapazitätsauslastung etc.) und die monetäre Abbildung dieser Zeit- und Mengenflüsse miteinander gekoppelt sind. Vor dem Hintergrund einer zunehmend in Echtzeit gesteuerten Produktion, in der der aktuelle Zustand und die kurzfristige Prognose der Zustandsänderungen immer näher und ohne spürbaren Zeitverzug dem Menschen transparent gemacht werden, treten die Unzulänglichkeiten der ökonomischen Planung und Steuerung immer stärker hervor. Das aktuelle ökonomische Abbild eines Unternehmens, ausgedrückt in Ergebnis- /Liquiditäts-/Finanz- und Bilanzzahlen, muss ebenso wie das digitalisierte physische Abbild der statischen und dynamischen Zustände des Produktionssystems ohne Zeitverzug zur Verfügung stehen. Erforderlich ist eine permanent mitlaufende Ergebnis-, Liquiditäts- und Bilanzrechnung die sofort und ohne Zeitverzug auf jegliche Änderungen in den operativen Bereichen der Beschaffung, Produktion, Logistik etc. reagiert. Voraussetzung hierzu ist ein vollständig integriertes Planungssystem, das alle relevanten Abhängigkeiten und Wechselwirkungen der betrieblichen Mengen- und Werteflüsse berücksichtigt. Neben dieser vollständigen Integration muss gewährleistet sein, dass die Durchrechnung und Simulation verschiedener Szenarien auch bei sehr großen Datenmengen in wenigen Minuten oder gar Sekunden möglich ist. Damit wird eine Steuerung in Echtzeit möglich, die Lücke zwischen realem Betriebsgeschehen und dem finanziellen Abbild dieses Geschehens deutlich verkleinert oder gar ganz schließt.
Mit unseren Lösungen und Beratungsleistungen können Sie diese neuen Herausforderungen bewältigen. Wenn Sie hierzu weitere Informationen wünschen oder Fragen haben, dann nutzen Sie einfach unseren kostenlosen Rückrufservice oder senden uns eine E-Mail.